Motorische Bewegung als Prävention der Demenz
Nicola T. Lautenschlager,
Academic Unit for
Psychiatry of Old Age, St Vincent’s Health, Department of Psychiatry,
The University of Melbourne; WA Centre for Health & Ageing and School of
Psychiatry and Clinical Neurosciences, The University of Western Australia
Hintergrund:
Körperliche Bewegung wird zunehmend als potentiell beschützender Faktor
im Rahemn der Demenzprävention diskutiert. Es herrscht jedoch noch ein
Mangel an kontrollierten klinischen Studien.
Methodik:
“The Fitness for the Ageing Brain Study (FABS)” Studie war ein “ramdomized
controlled trial” (RCT), der in Perth, Westaustralien, durchgeführt
wurde. Die Teilnehmer waren 50 Jahre und älter, frei von Demenz und hatten
subjektive Gedächtnisbeschwerden (SGB) oder Leichte Kognitive Störungen
(LKS). Unsere Hypothese war, dass Teilnahme an einem individualisierten körperlichen
Betätigungsprogramm über 24 Wochen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe
einen signifikanten Effekt auf die kognitive Leistungsfähigkeit gemessen
mit dem ADAS-cog bewirken würde. Die Teilnehmer führten das Programm
zu Hause aus, benutzten ein Manual, Tagebuch und einen Schirttzähler und
erhielten motivierende Telefonanrufe und Rundbriefe. Folgeuntersuchungen fanden
nach 6, 12 und 18 Monaten statt.
Ergebnisse:
170 Teilnehmer wurden randomisiert, 102 davon hatten als Diagnose LKS. Gehen
war die häufigste Form der körperlichen Betätigung im Rahmen
des Programms. Studienabbrüche in beiden Gruppen waren selten und die Akzpetanz
des Programms war hoch. Nach 6 Monaten, aber auch nach 12 und 18 Monaten, produzierte
die aktive Gruppe signifikant bessere ADAS-cog Werte als die Kontrollgruppe.
Dies traf für Teilnehmer mit SGB und LKS zu.
Zusammenfassung:
Die Ergebnisse dieser Studie legen Nahe, dass ältere Personen mit SGB und
LKS ein individuelles körperliches Betätigungsprogramm durchführen
können und kognitiv davon profitieren können. Eine definitive Aussage
über den zugrundeliegenden Mechanismus ist nicht möglich. Weitere
Multizenterstudien mit älteren Teilnehmern sind nötig mit dem Versuch
diese positiven Ergebnisse zu replizieren. Regelmässige körperliche
Betätigung könnte eine wichtige Rolle spielen in zukünftigen
Demenzpäventionsprogrammen.