Modul nichtmedikamentöse Therapien

Michael Hüll,
Zentrum für Geriatrie und Gerontologie Freiburg


Nichtmedikamentöse Therapiebausteine gehören zur guten Behandlungspraxis bei der Alzheimer Demenz. So stimmen alle Leitlinien überein, dass eine Beratung, Betreuung und Schulung von Angehörigen obligater Bestandteil einer Demenzbehandlung ist. Trotz der breitgefächerten Untersuchungen zu verschiedenen Formen von Angehörigenberatung ist selbst für diese noch relativ häufig untersuchte Intervention aufgrund der Qualität der Studien kein definitiver Konsens vorhanden, welches Vorgehen am besten ist. Für andere Therapiebausteine wie kognitive Übungsverfahren, Ergotherapie, Physiotherapie, Kunsttherapie und Musiktherapie liegen keine oder nur einzelne gute Studien oder mehrere mit mängelbehafteten Studien vor. Bis auf wenige Einzelstudien liegen die Effekte nichtmedikamentöser Therapien im eher im schwachen Bereich. Aufgrund der geringen Evidenzbasis (keine wirkliche Metaanalyse möglich, Evidensstärke maximal IIa bis IIb) und der niedrigen Effektstärken werden die in Entwicklung stehenden Leitlinien keinen hohen Empfehlungsgrad für einzelne Therapiebausteine aussprechen können. Eine studiengestütze Evaluation dieser Therapien ist aber nur bei einer adäquaten Förderung der Forschung möglich, die im methodischen Bereich bereits deutlich die Kluft zur Forschung zum Einsatz von Pharmaka reduzieren konnte.

 

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