Inflammation bei der Alzheimer-Erkrankung – therapeutische Perspektiven

Michael Hüll,
Zentrum für Geriatrie und Gerontologie Freiburg


Neben Amyloidablagerungen und Neurofibrillenpathologie finden sich regelhaft als drittes Element aktivierte Mikrogliazellen bei der Alzheimer Demenz. Die Art dieser „Aktivierung“ der Mikroglia sowie ihre Rolle in der Krankheitsdynamik ist bisher aber nur unzureichend verstanden. Aktivierten Mikrogliazellen werden sowohl destruktive, wie zum Beispiel die Ausschüttung neurotoxischer Substanzen als auch protektive Eigenschaften zugeschrieben. Eine Differenzierung dieser unterschiedlichen Formen von „Aktivierungszuständen“ ist bisher in neuropathologischen Untersuchungen nicht möglich.
Nicht-steroidale Antiphlogistika können diese Aktivierungszustände in vielfältigem Maße beeinflussen. Bereits in der klinischen Erprobung befindliche aktive und passive Impfstrategien dirigieren die mikrogliale Aktivität hin zu einer Phagozytose der Amyloidpeptide. Aufgrund der zweischneidigen Wirkungsweise von Mikrogliazellen, destruktiv oder protektiv, wird die weitere klinische Entwicklung von Sicherheitsaspekten geprägt sein.

 

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