Teilnahme am Leuchtturmprojekt Demenz und die Bedeutung für die ambulante fachärztliche Versorgung

Jens Bohlken,
Niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie
, Berlin


Im Frühjahr 2008 wurden im Rahmen des vom Bundesministeriums für Gesundheit geförderten „Leuchtturmprojekt Demenz“ aus 106 Anträgen 29 Projekte ausgewählt, die bis Anfang 2010 mit einem Volumen von rund 13 Millionen € gefördert werden. Bei einigen wenigen Projekten sind auch niedergelassene neuro-psychiatrische Fachärzte beteiligt.

Aus der Sicht des niedergelassenen Facharztes wird in dem Vortrag die Studienteilnahme einer Berliner Schwerpunktpraxis für Demenzen an zwei Teilprojekten (KORDIAL und WHEDA) dargestellt. Es wird auf die besonderen Aspekte der Rekrutierung der Patienten und Angehörigen unter Praxisbedingungen eingegangen. Erste Erfahrungen mit der Evaluation der zwei verschiedenen Therapiemethoden werden berichtet.

Das Projekt KORDIAL (Projektleitung: Prof. A. Kurz, München) bietet die Möglichkeit, Patienten mit frühen Demenzen mit einer kognitiv-verhaltenstherapeutische und ressourcenorientierte Therapie zu behandeln. Im Projekt WHEDA (Projektleitung: Prof. M. Hüll, Freiburg) steht bei leicht bis moderat Erkrankten der ergotherapeutische Hausbesuch im Mittelpunkt.

Es wird gezeigt, dass die Durchführung derartiger Therapien auch im Rahmen einer Schwerpunktpraxis möglich ist. Durch die Teilnahme von unterschiedlichen Versorgungseinrichtungen an beiden Studien sind vergleichende Aussagen über die Versorgung durch universitäre Gedächtnissprechstunden, ambulante geriatrische Einrichtungen und niedergelassene Facharztpraxen möglich.

Bei einem erfolgreichen Ausgang dieser beiden Studien werden für die ambulante Versorgung von Demenzkranken zwei manualisierte, stadienspezifische, nicht-medikamentöse Therapiebausteine vorliegen. Mögliche Wege der praktischen Einführung derartiger Therapien in die Versorgungswirklichkeit werden aufgezeigt und diskutiert.

 

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