Demenzkranke im Krankenhaus
Sabine Jansen,
Deutsche Alzheimer Gesellschaft
e.V., Berlin
Für Demenzkranke ist
der Aufenthalt in einem Krankenhaus oftmals eine Katastrophe. Wenn ein Bruch
oder eine innere Erkrankung die Aufnahme in ein Krankenhaus notwendig machen,
verstärken die ungewohnte, unruhige Umgebung und eventuell die Nachwirkungen
einer Narkose oftmals Gedächtnisprobleme und Desorientierung. Die Patienten
sind unsicher und verängstigt, verstehen nicht, was man von ihnen will
und können sich nicht mitteilen. Sie nehmen ab, weil sie nicht genug essen,
laufen verwirrt durch die Flure, und vereinzelt kam es bereits zu Todesfällen,
weil die Patienten nicht rechzeitig aufgefunden wurden. Das Personal kann häufig
mit den Verhaltensweisen und Bedürfnissen dieser Patienten nicht umgehen,
weiß oft nicht einmal, dass eine Demenz vorliegt. Angehörige versuchen
diese Unsicherheit oft durch ihre Anwesenheit zu mildern und das Krankenhauspersonal
über die Situation ihres Kranken, seine Eigenarten, Defizite und vorhandenen
Ressourcen zu informieren. Wo nicht ein Rooming-in möglich ist, können
Angehörige nicht rund um die Uhr bei den Kranken bleiben. Informationen,
die einer Pflegekraft gegeben wurde, werden meistens nicht übermittelt.
Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft hat deshalb einen „Informationsbogen für Patienten mit einer Demenz bei Aufnahme ins Krankenhaus“ entwickelt, in dem Angehörige wichtige Informationen notieren können und der in die Pflegedokumentation abgeheftet werden kann. Neben der Vorstellung dieses Projekts werden weitere Ideen zum Umgang mit Demenzkranken im Krankenhaus vorgestellt.