Der SKT

Hartmut Lehfeld,
Klinikum Nürnberg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Nürnberg


Der SKT ist ein 1977 publizierter, 1989 und 2001 überarbeiteter Kurztest zur Erfassung von Störungen des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit. Mit insgesamt neun Subtests prüft das Verfahren Gedächtnis und Aufmerksamkeit im Sinne der Verarbeitungsgeschwindigkeit. Da die Bearbeitungszeit für jeden Subtest auf maximal 60 Sekunden beschränkt ist, nimmt die Testdurchführung in der Regel 10 bis 15 Minuten in Anspruch. Für Verlaufsuntersuchungen liegt der SKT in fünf Parallelformen A bis E vor.

Der Einsatz des SKT ist nicht auf den Bereich demenzieller Erkrankungen beschränkt; dennoch fand das Verfahren in den letzten Jahren vorwiegend bei der Schweregradbestimmung und Verlaufskontrolle kognitiver Defizite im Rahmen der Einzelfalldiagnostik oder von klinischen Studien zum Wirksamkeitsnachweis von Antidementiva Verwendung. Während der SKT bis 1990 vor allem im deutschsprachigen Raum eingesetzt wurde, wurden in den letzten 15 Jahren vermehrt auch Untersuchungen mit übersetzten Versionen durchgeführt (z.B. England, Griechenland, Russland, Chile, Brasilien, Mexiko, Korea).

Die mit der Testüberarbeitung von 2001 geschaffene Möglichkeit zur separaten Analyse der Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsleistungen eröffnet zum einen Perspektiven für differentialdiagnostische Fragestellungen: So konnten beispielsweise bei depressiven Patienten akzentuierte Aufmerksamkeitsstörungen im Sinne einer Verlangsamung nachgewiesen werden, während Demenzpatienten erwartungsgemäß prominente Gedächtnisdefizite zeigen. Zum anderen legen Daten aus der Nürnberger Gedächtnissprechstunde nahe, dass Defizite der Verarbeitungsgeschwindigkeit in den Aufmerksamkeitsaufgaben des SKT bei Demenzpatienten Indikatoren eines erhöhten Risikos für eine Progredienz der Symptomatik innerhalb eines Jahres darstellen.

 

back/zurück